24.03.2020 Lernen zuhause - Empfehlungen für Eltern von der Schulpsychologie
Liebe Eltern!
Durch die Bestimmungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie sind die Schulen geschlossen und Sie haben die Aufgabe, Ihr Kind zuhause beim Lernen zu unterstützen.
Um Ihnen diese Aufgabe etwas zu erleichtern, hier einige Empfehlungen, wie diese Herausforderung gelingen kann.
Sie müssen zuhause jetzt keinen „Schulalltag“ schaffen, sondern Sie können die Zeiteinteilung etwas lockerer gestalten.
Ihr Kind bekommt Arbeitsaufträge und Materialien von seiner Lehrperson.
Sie müssen die Lehrperson daher nicht ersetzen, sondern Sie sind vor allem gefordert, ihr Kind beim Lernen zu unterstützen.
Das bedeutet Hilfe bei der Gestaltung von Lernort und Lernrhythmus.
1. Lernplan machen, Stunden festlegen, Pausen machen
• Vor dem Lernen sollten Eltern mit den Kindern einen verbindlichen Zeitplan anlegen, am besten bereits für die ganze Woche: Darin wird eingetragen, wann Lernzeiten und wann Freizeiten sind.
• Wie ausgedehnt die Lernzeiten gestaltet werden, hängt auch vom Alter der Schüler ab: Da wir Erwachsene die Konzentrationsspanne der Kinder oft überschätzen, sind hier die Zeiten aufgeführt: Für Kinder bis Ende der 2. Klasse beträgt die Zeitspanne, in der sich das Kind konzentrieren kann 10 bis 15 Minuten. Bei Kinder der 3. Und 4. Klasse: 20 Minuten.
• Danach sollte eine kleine Pause (möglichst ohne Medienkonsum, da es sehr schwierig ist, sich dann wieder zu motivieren) eingelegt werden: Apfel essen, Musik hören, plaudern, Bewegung machen, nichts tun…
• Wichtig ist es, einen Rhythmus zu erzeugen, an den sich die Kinder halten können und die Pausen nicht erst dann anzusetzen, wenn das Kind bereits erschöpft ist. Pausen sollte man dann machen, wenn man im Lernen voll drin ist, da ist es am einfachsten, die Energiereserven wieder aufzuladen. Wichtig für die Kinder sind Lernzeiten, die sie „hinter sich bringen“ können und die sie als erfolgreich erleben können. Das gibt Kraft, es beim nächsten Mal wieder zu versuchen.
2. Den Arbeitsplatz herrichten
• Wenn Kinder keinen eigenen Schreibtisch nützen können, ist es nötig, ihnen etwas Platz zu schaffen. Der Lerntisch sollte gut geordnet sei und alle unnötigen Dinge vom Tisch verschwinden. In Greifnähe bleiben dann Hefte, Bücher, Stifte, Zirkel – und auch ein Glas Wasser – um nicht öfter als nötig den Platz verlassen zu müssen.
• Handy, Fernseher und die Spielsachen des Kindes sollten außer Sicht- und Hörweite sein. Sonst ist es für Ihr Kind schwieriger, beim Lernen zu bleiben.
• Manche Kinder können sich – entgegen der Meinung vieler Erwachsener – bei moderaten Hintergrundgeräuschen besser konzentrieren, als wenn es ganz still ist. Wenn das bei Ihrem Kind der Fall ist, so schalten sie leise Radiomusik beim Lernen ein.
3. Umziehen und nicht im Pyjama bleiben
• Auch wenn man zu Hause bleibt und der Schulweg entfällt, sollte man sich anziehen und nicht
den ganzen Tag im Pyjama bleiben. Nach einem ausgiebigen Frühstück geht es gestärkt in den
Lernvormittag.
4. Pausen machen, Bewegung einbauen
• Zusätzlich zu den kurzen Pausen nach konzentrierten Arbeitsphasen, können Sie die
„Zehnuhrpause“ mit gemeinsamem Essen bewusst wahrnehmen.
5. Abwechslung beim Lernen
• Die Schüler haben Lernmaterial von den Schulen mitbekommen. Es hilft den Schülern besser,
verschiedene Stoffgebiete hintereinander zu lernen, die einander nicht ähnlich sind. Also
Deutsch, Rechnen und Sachunterricht abwechseln.
6. Freizeit gestalten
7. Halten Sie die Verbindung zur Schule aufrecht
• Telefonisch oder Mail.
Wenn die Lernphasen beendet sind, heißt es, die Freizeit auch zu genießen.
Wieso nicht einmal etwas machen, was sonst immer zu kurz kommt?
• Brettspiele, wie Mensch ärgere dich nicht, Schach …
• Kartenspiele
• Bücher vorlesen, oder gemeinsam lesen
• Hörbuch anhören
• Basteln für Ostern
• Kind im Haushalt mitarbeiten lassen
• Oma und Opa einen Brief schreiben oder ein Bild malen
• Spazierengehen (im Rahmen der behördlichen Regelungen)
• Kochen lernen
Hilfreiche links:
Tipps und Empfehlungen, wie Eltern ihr Kind beim Lernen zu Hause begleiten können:
https://www.mit-kindern-lernen.ch/mehr-informationen/die-schule-ist-zu-wie-begleite-ich-mein-kindbeim-
lernen-zu-hause
Video zum Thema „Umgang mit Hausaufgabenkonflikte“:
https://www.youtube.com/watch?v=_Lig5gbw94I&feature=emb_logo
http://www.schulpsychologie.at/fileadmin/user_upload/NEU_Lernen-Lernen_Eltern-Lehrer_A4_BF.pdf